Montag, 7. Januar 2013

Kundenorientierung 2.0


Freitag, 16:25h, Westbahnhof. A1-Shop. Zwei Schalter. Zwei Betreuer. Nur eine Kundin à meine Chance. Oder so.

Geschlagene 7min 35sek warte ich am freien Schalter darauf, dass sich der freie Betreuer meiner erbarmt.  Er führt nämlich lieber Privatgespräche am Handy. Irgendwas soll er am nächsten Tag noch bei einem Freund abholen. Das muss natürlich in aller Ausführlichkeit besprochen werden. Und zwar auch genau in dem Moment. 

Nachdem er sich endlich dafür entschieden hat, doch lieber seiner Arbeit nachzugehen, begrüßt er mich mit „So… hallo, wie konn i da helfen?“. Etwas perplex über die Herzlichkeit und das Du-Wort erkläre ich also meinem neuen Best Friend mein Anliegen.

Das führt allerdings nur dazu, dass er 5min verärgert am PC herum tippt. Meine Zwischenfragen werden gekonnt ignoriert. Kurzfristig beginne ich zu überlegen, ob ich die eben für den Geburtstag einer Freundin gekaufte Asti-Flasche nicht doch gleich jetzt zur Beruhigung anreißen soll.

Nach einigen Schnaufern und Kopfschütteln meldet er sich fröhlich zurück. „Das System geht ned. Ich kann dir ned helfen.“ Aha. 

Eine andere Frage meinerseits, welche sich zweifellos ohne PC beantworten ließe, beantwortet er hilfsbereit mit „Ruf einfach selbst bei der Hotline an“. Gut, dann tschüss. 

Freitag, 16:52h. Westbahnhof. 27min Lebenszeit verschwendet. 

Einfach A1.

© Eiki